Hauswart fälscht aus Frust Stimmzettel bei Gemeindewahl

Der Wahlbetrug bei den Gemeindewahlen in Obersiggenthal im Kanton Aargau ist geklärt. Ein Hauswart des Gemeindehauses hat gestanden, aus Frust Wahlzettel gefälscht zu haben, wie die Gemeinde Obersiggenthal am Dienstag mitteilte. Er wollte eine glanzvolle Wiederwahl seines direkten Vorgesetzten verhindern.

bbu
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(ap) Der Mitarbeiter hatte Zugang zum Gemeindehaus und zum offiziellen Briefkasten. Er öffnete die von den Stimmbürgern in dem Briefkasten deponierten Wahlcouverts und die verschlossenen Stimmzettelcouverts und manipulierte die Wahlzettel.

Nach Geständnis entlassen

Der Angestellte änderte die Wahlzettel für die Wahl des Gemeinderates sowie der Schulpflege. Gemäss Stefan Kalt, Amtmann des Bezirks Baden, handelte der seit zwei Jahren als Hausabwart tätige Mann aus Frust. Er habe eine glorreiche Wiederwahl seines direkten Vorgesetzten, des Gemeindeammans, verhindern wollen. Der Gemeinderat hat das Anstellungsverhältnis mit dem Hauswart nach dessen Geständnis mit sofortiger Wirkung aufgelöst.

Erleichterung für restliche Mitarbeiter

Der Vertrauensmissbrauch wiege schwer, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Das Geständnis sei aber für die übrigen Mitarbeiter der Verwaltung nach einer Woche der Unsicherheit eine Erleichterung, da die anderen Mitarbeiter der Verwaltung und vor allem die Mitglieder des Wahlbüros entlastet worden seien.

Der Wahlbetrug war aufgeflogen, nachdem der Aktuar des Wahlbüros kurz nach den Schulpflege- und Gemeinderatswahlen mit Ammann- und Vizeammannwahlen vom vergangenen 25. September Strafanzeige wegen erheblichen Verdachts auf Wahlfälschung eingereicht. In Absprache mit der Friedensrichterin hat der Gemeinderat nun beschlossen, die Wahlen in den Gemeinderat und die Schulpflege am kommenden 27. November durchzuführen.